Wirtschaftliche Folgen

Die Wirtschaft als Motiv hat den Imperialismus vorangetrieben. Die Kolonien sollten der Industrie der Imperialmacht als Rohstoff Lieferanten und als Absatzmarkt für Fertigprodukte dienen. Kolonialtruppen vor Ort schützen Niederlassungen und Fabriken und zwingen Einheimische zum Anbau der gewünschten Agrarprodukte. (GB)

Nigeria ist die grösste Wirtschaftskraft Afrikas. 90% der Exporteinnahmen stammen vom Erdöl, allerdings ist der Anteil an den Bruttoinlandsprodukten 12%. Andere wichtige Rohstoffe sind Erdgas, Steinkohle und später auch Diamanten. Obwohl Nigeria ein Schwellenmarkt ist, ist das Reichtum ungleichmässig verteilt.  

Nigeria exportiert vor allem Rohöl, Erdgas, Kakao, Erdnüsse und Mais. Die wichtigsten Handelspartner sind China, USA, Indien, die Länder der EU und Grossbritannien. Importiert wird Benzin, Weizen, Stahl und Zucker. (Q4, Q2)

Abbildung 8

Während der Kolonialzeit konzentrierte sich Grossbritannien auf den Anbau bestimmter Cash Crops wie Kakao, Erdnüsse, Ölpalmen und Kautschuk. Diese Produkte waren für den Export in die Kolonialmächte bestimmt und nicht für den lokalen Konsum und der traditionelle Ackerbau wurde vernachlässigt. Die Konzentration auf diese Monokulturen beeinträchtige die Diversifizierung der Landwirtschaft und sorge für langfristigen Schwierigkeiten der Selbstversorgung. Auch heute ist Nigeria ein bedeutender Produzent von Kakao und Erdnüssen, was eng mit dem Imperialismus verknüpft ist.

Grossbritannien investierte hauptsächlich in die Infrastruktur, die den Export von Rohstoffen erleichterte, während der ländliche Raum vernachlässigt wurde. Auch das hat bis heute Folgen, denn die unzureichende Selbstversorgung mit Lebensmitteln wir durch mangelhafte Wasserversorgung und schlechte Strassen in landwirtschaftlichen Regionen bestärkt.

Die Landwirtschaftliche Fläche unterlag während der Kolonialzeit grösstenteils Grossgrundbesitzer oder Grossbritannien selbst. Dies führte dazu, dass grösste Teile des landwirtschaftlich nutzbaren Landes nicht für die Eigenversorgung genutzt wurden, sondern für den Anbau von Exportprodukten. Die Kleinbauern hingegen hatten weniger Zugang zu gutem Land. (Q4)